Schwesternhaus Baar

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Objekt

Umnutzung und Sanierung Schwesternhaus
Leihgasse 9, 6340 Baar

Lage
GS 179, Assek Nr. 372a
Status
Geschützt (wissenschaftlicher, kultureller und heimatkundlicher Wert), Ortsbildschutzzone "Zentrum Rathaus"
Auftraggeber
Einwohnergemeinde Baar
Bauzeit
August 2015 - August 2016
Flächen
585 m2 anrechenbare GF
Kubatur
2'362 m3 nach SIA 416
Baukosten
3.6 Mio

Geschichte und Hintergrund Schwesternhaus
Das 1910 erbaute «Schwesternhaus» diente ursprünglich den Lehrschwestern des Klosters Menzingen als Wohngebäude. Nach dem Rückzug der Lehrschwestern wurde das Schwesternhaus während vielen Jahren von der Abteilung Planung / Bau für Sitzungen, von der Schule für TextiIes Werken, von der Fachstelle Kind und Jugend als Büro, von den Vereinen als Nähatelier und vom ltaliener-Verein im Keller als Clublokal genutzt.

Am 17. Juni 1999 kaufte die Gemeinde Baar das Schwesternhaus. Der Kanton Zug stellte das Schwesternhaus mit Verfügung vom 1. Mai 2014 als Baudenkmal von lokaler Bedeutung unter kantonalen Schutz. Der Schutzumfang betrifft den Standort des Gebäudes (Ortsbildschutzone "Zentrum Rathaus") seine äussere Erscheinung und die historische Bausubstanz wie tragende Wände, Decken und Böden.

Das Amt für Denkmalpflege und Archäologie des Kantons Zug hält in seiner Erwägung fest, dass das Schwesternhaus zusammen mit dem Schulhaus Marktgasse, dem Haus Engel (Landis), dem Rathaus, der Rathaus-Schüür und dem General Andermatt-Haus zu einer Baugruppe gehört, die im Zentrum von Baar einen noch weitgehend intakten historischen Ort markiert. Dieses Bauensemble umstellt zudem einen Freiraum von grosser Qualität.

Nutzung und Betrieb
Im Erdgeschoss konnte für die optimale Nutzungs- und Betriebsmöglichkeit die bestehenden Wände des Mittelkorridors durch Unterzüge und je einer Stützenreihe aufgelöst werden. Dadurch wurde ein offener Raum als Mehrzweckraum geschaffen. Zusätzlich ist eine Gastroküche mit Office und eine vorgelagerte Terrasse realisiert worden um verschiedene Veranstaltungen, Sitzungen, Austellungen und Apéros durchführen zu können. Die Küche kann durch die Vereine selber oder durch einen externen Caterer betrieben werden.

Der Einbau eines Liftes ermöglicht eine behindertengerechte Erschliessung aller Geschosse. Im 1. Obergeschoss ist neben zwei Ateliers für Kulturschaffende auch ein Schulzimmer für Textiles Werken mit dem dazugehörigen Vorbereitungsraum realisiert worden.

Im 2. Obergeschoss sind zwei weitere Ateliers für Kulturschaffende sowie fünf Cliquenräume für Jugendliche realisiert worden.

Im Dachgeschoss ist unter der eindrücklichen Walmdachkonstruktion ein Austellungs- und Mehrzweckraum für maximal 50 Personen mit einer Anrichte für einfache Apéros geschaffen worden. Um das schöne bestehende Holzschindel Unterdach weiterhin sichtbar zu zeigen, wurde die energetischen und konstruktiven Sanierungsmassnahmen auf dem bestehenden Schindelunterzug aufgebaut.

Im Untergeschoss befinden sich die WC-Anlagen mit dem behindertengerechten WC sowie die Technik-, Kühl- und Lagerräumen.

Projektbeschrieb
Beim Umbau und Sanierung wurde die bestehende Bausubstanz erhalten. Die Fassade wurde mit einer Innenämmung versehen und die Fenster durch neue Holzfenster mit minimalen Profilbreiten ersetzt. Das Dach ist mit einer konventionellen Wärmedämmung auf dem bestehendem Schindelunterzug gedämmt und mit Ziegeln neu eigedeckt. Die Fassaden wurden abgelaugt, Risse freigelegt und neu aufmodelliert und mit einer Mineralfarbe neu gestrichen.

Die gesamten Haustechnik Installationen wurden erneuert, das Schwesternhaus ist an den Grundwasserkreislauf des Schulhaus Marktgasse angeschlossen und mit einer Grundwasserwärmepumpe beheizt. Der Schallschutz zwischen den Geschossen wurde durch eine Trittschalldämmung, einer zusätzliche Schüttung und schwingend abgehängten Unterdecken verbessert. Zur Erfüllung der Erdbeben Norm wurden die Holzbalkendecken durch ganzflächig montierte OSB-Platten ausgesteift, so wie die Randbalken in das Mauerwerk verankert.


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